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Zum zehnten Mal werden verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland geflogen, um in Krankenhäusern der Bundeswehr behandelt zu werden

06.10.2020 - Pressemitteilung
Verwundetentransport
Pressestatements des Leiters des Ärzteteams der Bundeswehr, Oberstarzt Dr. Fischer, und der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Frau Anka Feldhusen© Deutsche Botschaft Kiew

 „Im Mittelpunkt des heutigen Tages stehen die Menschen, denen wir heute helfen. Ich bin froh, und auch stolz, dass die Bundeswehr diese Einsätze fliegt“, sagt Botschafterin Anka Feldhusen über den heutigen Verwundetentransport. Zum zehnten Mal war ein A310 als MedEvac auf dem Flughafen Kiew-Boryspil gelandet, um verwundete ukrainische Soldaten zur Behandlung nach Deutschland auszufliegen.

In den Tagen zuvor hatte ein sechsköpfiges Erkundungsteam die sogenannte Strategic Airmedical Evacuation vorbereitet. Gemeinsam mit ukrainischen Sanitätsoffizieren erhoben sie im zentralen Militärkrankenhaus Kiew Befunde und sprachen mit den in Frage kommenden Patienten. Ausgeflogen werden nun 13 Soldaten, die unter dauerhaften Schäden nach Spreng- oder Schussverletzungen im Kriegseinsatz leiden. Sie werden in den Krankenhäusern der Bundeswehr (Berlin, Ulm, Koblenz) behandelt.

Insgesamt wurden in den vergangenen sechs Jahren bereits 139 Patienten nach Deutschland geflogen. Das Projekt begann 2014, als notfallmäßig verwundete Demonstranten des Euromaidan ausgeflogen wurden. Nun werden allerdings nicht mehr akute Fälle, sondern Langzeitverwundete in Deutschland versorgt.

Deutsch-ukrainische Zusammenarbeit im militärischen Bereich

Sanität ist das zentrale Thema der bi-nationalen deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit im militärischen Bereich. Deutschland engagiert sich dabei nicht nur in der Behandlung und Rehabilitation, sondern sorgt auch für bessere Arbeitsbedingungen in ukrainischen Militärkrankenhäusern. Aus Mitteln der sogenannten Ertüchtigungsinitiative wurde 2019 medizinisches Diagnosegerät im Wert von 1,9 Millionen Euro für das zentrale Militärkrankenhaus der Ukraine beschafft. Dabei handelte es sich um einen Angiographen sowie fünf mobile Röntgengeräte. In diesem Jahr beläuft sich der zur Verfügung stehende Betrag sogar auf mehr als drei Millionen Euro.

Im Rahmen der Ausbildungshilfe nehmen außerdem ukrainische Mediziner regelmäßig an fachärztlichen Aus- und Weiterbildungen in Krankenhäusern der Bundeswehr teil.

MedEvac

Der Airbus A310 gehört zu den Arbeitstieren der deutschen Luftwaffe. In der Version MedEvac ist das Transportflugzeug ein wichtiges Glied in der Rettungskette der Bundeswehr, um Verletzte über große Distanzen zu transportieren. Über den Wolken kann intensivmedizinische Betreuung modernsten Standards gewährleistet werden. Neben sechs Intensivpatienten können weitere 38 Patienten liegend transportiert werden. Zur Ausstattung gehören unter anderem Intensivbeatmungsgeräte, tragbare Ultraschallgeräte und Defibrillatoren.

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